KI erkennt Stress am Umgang mit Tastatur und Maus

Tastatur und Maus

Wenn ich über mich wüsste, was Maschinen schon über mich wissen

In den letzten Jahren haben wir viele Beispiele gesehen, wie Informationen über unser Verhalten beim Surfen im Internet für und gegen uns verwendet werden kann. Mal hilft es uns, mal schadet es uns und oft wissen wir gar nichts davon.

Und so ist das mit diesen Technologien. WER sie einsetzt ENTSCHEIDET auch das WOFÜR, WAS und WIE.

Ob das gut oder schlecht ist? Es ist halt mal so. 

Jetzt kann man sich lange mit Grundsatz-Diskussionen aufhalten oder fragen, wie man eine Technologie und die Daten, die sie generiert, gewinnbringend für sich selbst einsetzen kann.

Also um es konkret zu machen: Wie kann mir mein Smartphone oder Computer sagen, wann ich mal nen Gang runterschalten, eine Pause einlegen oder vielleicht auch mal ganz ausschalten sollte?

Warum ein Computer das tun soll?

Wir Menschen sind verschieden in Bezug auf den Stress, den wir vertragen und verarbeiten können.

Das liegt zum Einen an der sogenannten Vulnerabilität, also der eigenen Verletzlichkeit und zum Anderen an der Resilienz, also der Fähigkeit, mit Problemen, Krisen und Veränderungen umzugehen und sich anzupassen.

Und genau hier liegt das Problem:

Es gibt KEINE definierte Anzahl von Emails, Anrufen, Chatnachrichten, Social Media Posts pro Tag, nach der wir uns einfach richten müssen, damit wir stressfrei sind.

Das ist individuell und ändert sich auch, wenn ein Mensch mal zu wenig geschlafen, zu viel getrunken, eine Scheidung oder einen Todesfall in der Familie, Geldsorgen, einen Unfall, ein pubertierendes Kind oder entlaufenes Haustier hat. 

Wissenschaftler*innen der ETH Zürich haben herausgefunden, wie Künstliche Intelligenz unser Stress-Level am Umgang mit Tastatur und Maus erkennt:

„Wer gestresst ist, bewegt den Mauszeiger öfter und ungenauer und legt längere Wege am Bildschirm zurück. Entspannte Menschen gelangen dagegen auf kürzeren, direkteren Wegen an ihr Ziel und lassen sich dabei mehr Zeit“,

Und jetzt?

Es ist wahrscheinlich nur noch eine Frage der Zeit, bis verschiedene Hersteller von „Digital Workplaces“ diese Art von Algorithmen integrieren. 

Damit ließen sich dann Benutzer*innen am Bildschirm warnen oder vorhandene Features automatisieren, wie der „Fokus-Modus“, der verhindert, dass Pushnachrichten oder Anrufe durchkommen.

Man stelle sich nur vor, wie unser Tag aussieht, wenn wir wieder etwas mehr Kontrolle darüber haben, was zu uns durchkommt, und was nicht.

Und darauf sollten Führungskräfte, Entscheider*innen und z.B. auch Betriebsrät*innen vorbereitet sein, damit diese Technologie ein hilfreiches Werkzeug in einer Welt ist, in der wir erst wieder lernen müssen, mit den Herausforderungen so umzugehen, dass wir dabei physisch und psychisch gesund bleiben.

Was können Sie mit diesem Wissen tun?

Im ersten Schritt ist es sicherlich wichtig zu wissen, dass es Möglichkeiten gibt, die helfen können. Damit alle Menschen in den Organisationen das verstehen und adaptieren können, braucht es eine offene Kultur, die auch die Ängste und Sorgen besprechbar macht, die mit der Einführung zusammenhängen.

Und es braucht beispielhaftes Vorangehen verschiedenster Akteure auf allen Ebenen, die zeigen, wie sie diese Tools in ihren Alltag so integrieren, dass sie hilfreich sind und nicht hinderlich. 

Und vielleicht sind ja die Hersteller auch so flexibel, dass eine individuelle Entscheidung durch die Nutzer*innen getroffen werden kann, ob sie das überhaupt für sich haben wollen oder nicht. Denn Zwang verursacht Stress, und das will ja keiner, oder? 😉

Wie man das im Team oder Unternehmen umsetzt?

Lassen Sie uns darüber sprechen.

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